Haute Couture – Die hohe Kunst der Mode

Die Haute Couture ist die Königsdiziplin der Mode. Die maßgefertigten, hochexklusiven Roben, die in feinster Handarbeit in (zuhauf) Pariser Ateliers gefertigt werden, bekommen zweimal jährlich in Paris die Chance auf die ganz große Bühne. Gefertigt werden die Kollektionen von den Mitgliedern des französischen Modeverbands der „Chambre Syndicale de la Haute Couture“. Die aufwendigen Shows und Kreationen gelten als Trendindikator und Inspirationsquelle für die gesamte Modebranche. Weltweit gibt es nur rund 200 Couture-Kundinnen, die diese Kunst aufrechterhalten.

Die Geschichte der Haute-Couture

Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts, als der englische Tuchhändler Charles F. Worth nach Paris kam, begann er Kleider direkt an seiner Frau zu entwerfen. Bis dato gab es nur Schneider, die Kundenaufträge erledigten und ihre eigenen Kreationen nie in Salons zeigten. Später war Worth auch derjenige, der den Modeschauen-Zyklus erschuf. Durch ihn eroberte der französische Geschmack die Welt, Paris wurde zur Modehauptstadt und die Rue de la Paix zur bedeutendsten Modestraße der damaligen Zeit. Nach dessen Tod gründete sein Sohn Gaston den Chambre Syndicale de la Haute Couture und fasste alle damaligen Couture-Häuser zu einer einzigen Innung zusammen.

Wann ist ein Kleidungsstück Haute-Couture?

Zweimal pro Jahr findet in Paris die Haute-Couture-Woche statt. Doch nicht jeder Designer darf seine eigenen Kreationen „Couture“ nennen und bei diesem Event präsentieren. Die Anforderungen des Modeverbands sind äußerst streng, sie wurden aufgrund der immer weniger werdenden Couturiers in den letzten Jahren aber schon etwas entschärft.

Um in den Kreis der Grand Couturiers aufgenommen zu werden, müssen folgende Kriterien erfüllt werden:

  • Das Modehaus muss mindestens 20 Vollzeitangestellte beschäftigen.
  • Im Schauen-Zyklus müssen zweimal jährlich mindestens 35 Modelle gezeigt werden.
  • Diese Teile müssen maßgeschneiderte, handgefertigte Unikate sein.
  • Das Atelier dieses Hauses muss zumindest seinen Standort in Paris haben.

Durch die Abmilderung der Richtlinien gibt das Chambre Syndicale mittlerweile auswärtigen Designern die Möglichkeit, als korrespondierendes oder geladenes Mitglied seine Kollektionen zu zeigen. Modehäuser, die diesen Status erlangen, sind „nur“ Gast-Designer und erfüllen die Basiskriterien, dürfen ihre Mode allerdings nur als „Couture“ bezeichnen.

Zu den bekanntesten Couturiers zählen Christian Dior, Chanel, Givenchy, Jean Paul Gaultier, Schiaparelli, Maison Margiel und einige andere. (Stand Ende 2019)

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